Der Begriff "Systemisch" ist nicht geschützt und wird inflationär verwendet. Mein Verständnis von Systemischer Unternehmensberatung beruht auf den Konzepten der soziologischen Systemtheorie in der Tradition Niklas Luhmanns. Gemeint sind Denkfiguren, Methoden und Tools, die eine Metaposition auf die Themen Agilität und New Work einnehmen. "Systemisch" heisst hier, dass Organisationen und die Menschen, die in ihnen arbeiten in einer wechselseitigen System-Umwelt Abhängigkeit beschrieben werden können. Entstehung und Erhalt solcher Systeme folgen einer rekursiven Prozess-Logik. Kein Phänomen existiert aus sich heraus, vielmehr entscheidet die Anschlussfähigkeit von Kontextvariablen über Sinn oder Unsinn bzw. Passung oder Nicht-Passung von Strukturveränderungen.
Unter Agilität verstehe ich die Anwendung systemischer Grundbegriffe wie Rekursivität, Reflexivität und Perspektivenwechsel auf Organisationsstrukturen und -prozesse, auf Teams und Mitarbeiter. Orientierungsgrundlage ist das ursprünglich für IT Projekte entworfene "Agile Manifest" von Schwaber, Sutherland et. al. Gleichzeitig halte ich es für entscheidend, neben der technisch-organisatorischen auch die soziale Dimension von Agilität zu betrachten. Beide Dimensionen folgen unterschiedlichen Logiken, die verstanden und integriert werden müssen, damit Agilität gelingen kann.
Mein Verständnis von New Work: Innovative Konzepte zur Vereinbarkeit von Arbeit und Leben unter den Voraussetzungen einer zunehmenden Digitalisierung. Eine wesentliche Voraussetzung ist dementsprechend die gelungene Verknüpfung von digitalen und analogen Kommunikationstools im Unternehmen. Dies geschieht im Spannungsfeld zwischen größtmöglicher Transparenz und vermeidbarer Datenüberflutung. Darüber hinaus wirft New Work folgende Themen auf:
New Work wird aufgrund ihres signifikanten Zusammenhangs mit der Mitarbeiterzufriedenheit als strategischer Wettbewerbsvorteil betrachtet.
Positive Unternehmenskultur ist v. a. abhängig von transparenter Kommunikation und individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Diese sind immer abhängig von den jeweiligen Organisationserfordernissen. Die Interne Kommunikation bildet hier eine Art Brückenfunktion. Im engeren Sinne verbindet IK digitale und analoge Instrumente der Informationsvermittlung. Relevante Ziele sind:
Entscheidend für den Erfolg ist die richtige Mischung der IK-Tools.
Das übergreifende Ziel dabei ist es, einen offenen und transparenten Austausch zu fördern, die Zusammenarbeit allgemein und die Teamarbeit speziell anzuregen und Erfolge öffentlich zu würdigen (Feedbackkultur).
Veränderungen in Organisationen müssen anschlussfähig an bestehende Strukturen sein und von allen Mitarbeitern getragen werden. Systemische Organisationsberatung integriert immer die technische und die soziale Dimension der Verändeurng und vermeidet dadurch Umsetzungsprobleme, wie sie bei rein technologischen Lösungen ohne Berücksichtigung der sozialen Dimension leicht auftreten können.